Kleinstunternehmen
Hebammenpraxis mit Cafè belebt Dorfzentrum
(01.08.2025) Oberdorf, Lkr. Oberallgäu – Der Nutzen ist vielfach. Claudia Spross erwarb mit ihrem Ehemann Felix mitten in Oberdorf ein ungenutztes Anwesen, baute es zu einer Hebammenpraxis mit angeschlossenem Stillcafè um und stellte zudem in den Obergeschossen Wohnraum zur Verfügung. Das Projekt wird jetzt mit Mitteln aus dem Bayerischen Dorfentwicklungsprogramm gefördert.
„Sie schaffen nicht nur eine medizinische Anlaufstelle, sondern einen Ort des Austausches, der Begegnung für Schwangere, junge Familien und auch für die Bürger von Oberdorf und die Touristen“, betonte Christian Kreye vom Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben. Der Amtsleiter kam mit Bürgermeister Stefan Sommer zur Übergabe des Förderbescheides.
Wie Kreye betonte, verbinde die ausgebildete Hebamme auf eindrucksvolle Weise medizinische und soziale Versorgung mit einem Beitrag zur Stärkung des ländlichen Raums. Das Gebäude erhalte mit der neuen Nutzung eine Zukunft. Für Kreye stärken Claudia und Felix Spross mit ihrem Engagement den Oberdorfer Ortskern. Deshalb falle dieses Projekt unter die Initiative „Förderung von Kleinstunternehmen“, einem Förderprogramm des Dorfentwicklungsprogramms.
Leitprinzip der sozialen Dorfentwicklung
Es sei das erste Mal in Schwaben, dass Mittel aus diesem Programm für einen solchen Verwendungszweck bereitgestellt werden. „Die Revitalisierung von Ortskernen ist schon seit vielen Jahren ein Schwerpunkt der Dorferneuerung, dazu benötigt es viele unterschiedliche Bausteine“, so Kreye und sprach von einem deutlichen Zeichen dafür, wie wichtig und unterstützenswert dieses Projekt ist. „Die soziale Dorfentwicklung gehört zu den Leitprinzipen der Bayerischen Verwaltung für Ländliche Entwicklung“, betonte Kreye. Es gehe hier nicht nur um bauliche Entwicklung – es gehe um Daseinsvorsorge und um ein Angebot, dass auch jungen, zugezogenen Familien ermöglicht, Teil der lebendigen Dorfgemeinschaft in Oberdorf zu werden und sich hier zuhause zu fühlen.
Yoga, Pilates, Tanzen und mehr
Bürgermeister Stefan Sommer würdigte ebenfalls das Engagement der Eheleute und hob die Stärkung des Oberdorfer Ortskerns durch das Projekt hervor. Die Hebammenpraxis verfügt über zwei Praxisräume, unter anderem für Osteopathie, einen großen lichtdurchfluteten Bewegungsraum, einen Wartebereich mit Teeküche sowie ein Bad. Belebt werden die neuen Räumlichkeiten durch verschiedene Kurse von der Geburtsvorbereitung über Yoga und Pilates bis hin zum Tanzen und Singen. Angrenzend befindet sich das Café Tilia. „Zusammen mit der Hebammenpraxis gibt es hier bei uns viel Platz für Austausch, Bewegung, Therapie, Begleitung und vieles mehr“, so Claudia Spross.
Fotos: ALE Schwaben, Abdruck honorarfrei