Presseinformationen Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben
Mit Mahd aus Hangquellmoor zum naturnahen Biotop
(11. August 2022) Wiggensbach/Braunen - In Braunen bei Wiggensbach ist eine circa 4,5 Hektar große intensiv bewirtschaftete Fläche zu naturnahem, artenreichem Feuchtgrünland renaturiert worden. Es handelt sich um die erste Landschaftspflegemaßnahme im Rahmen der Wiggensbacher Flurneuordnung, die vom Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben begleitet und gefördert wird.
Stellvertretender Projektleiter Franz Gutmann hebt dabei die gute Zusammenarbeit mit Landwirt Jürgen Peter hervor. Dieser bot eine durch einen Bachlauf begrenzte Wiese westlich der vorgesehenen Biotopfläche zum Tausch an. Peter signalisierte, den bestehenden feuchten Acker der Ausgleichsfläche wieder zu einer Wirtschaftswiese umzuwandeln. Ein für beide Seiten vorteilhaftes Angebot. Die Vorstandschaft der Teilnehmergemeinschaft und die Gemeinde stimmten deshalb umgehend zu. Ebenso erteilten das Wasserwirtschaftsamt Kempten und die Naturschutzbehörde beim Landratsamt ihr Einverständnis.
Gräben umgestaltet und Tümpel angelegt
Das Projekt startete im Herbst 2021. Die Gräben wurden umgestaltet und die Tümpel angelegt. „Auch aufgrund des feuchten, weichen Bodens kein ganz einfaches Unterfangen“, blickt der stellvertretende Projektleiter Franz Gutmann zurück. Dank der Kooperation des benachbarten Landwirts konnte der anfallende Aushub dann aber gleich am anliegenden Acker eingebaut werden. Im Frühjahr dieses Jahres wurden die Flächen dann mit Bäumen und Sträuchern bepflanzt. Besonderes Augenmerk wurde auf die Ansaat von gebietsheimischem, artenreichem Wiesensaatgut gelegt. „Da dies umgehend und fachgerecht passierte, müssen künftig keine Problemkräuter wie Ampfer, Distel oder Kreuzkraut bekämpft werden“, hebt Fachberater Bernd Braunsteffer hervor.
Mahd aus Hangquellmoor
Zum Einsatz kam auch die Mahd von schonend mit dem Balkenmäher gemähten Wiesen aus einem seltenen Hangquellmoor im nördlichen Gemeindegebiet. Die Samen blieben an den Holmen und konnten nach der Verteilung auf der neuen Biotopfläche aufgehen. Das künftig anfallende Mähgut der renaturierten Fläche wird von der Landwirtschaft verwendet und muss nicht teuer entsorgt werden. Bis sich die artenreichen Wiesen zur gewünscht mageren, für Flora und Fauna wertvollen Fläche entwickeln, brauchen sie allerdings Zeit und regelmäßige Pflege, ebenso wie auch die Gehölze, Bäche und Tümpel.
Bereits im Frühjahr 2022 konnte die Fläche bepflanzt werden.
Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben,
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