Presseinformationen Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben
Alpwegebau im Retterschwanger Tal abgeschlossen
(01. Juni 2022) Bad Hindelang - Der Alpweg im Retterschwanger Tal ist nun endgültig fertiggestellt. Er erschließt insgesamt sieben Alpen, darunter die Sennen Hasenegg, Mitterhaus, Häblesgrund, Ställen und Entschen.
Jetzt wurde der Weg offiziell durch Bad Hindelangs Bürgermeisterin Dr. Sabine Rödel, dem stellvertretenden Leiter des Amtes für Ländliche Entwicklung Schwaben, Ludger Klinge, Dr. Michael Honisch vom Alpwirtschaftlichen Verein sowie Rainer Ruf und Michael Karg vom Retterschwanger Alpverband seiner Bestimmung übergeben.
1967 wurde der Alpweg gebaut. „Er ist 7,2 Kilometer lang und erschließt eine Fläche von 2300 Hektar“, so Rainer Ruf. Das erneuerte Teilstück beginnt oberhalb der Hammerschmiede und endet zirka 1200 Meter nach der Ställenalpe in Richtung „Hintere Entschen Alpe“. Die Baumaßnahme umfasste insgesamt fünf Bauabschnitte mit einer Länge von 550 Meter und einer durchschnittlichen Breite von drei Meter. Die Gesamtkosten beliefen sich auf 313.000 Euro. Im Zuge der Baumaßnahme rutschte nach einem Starkregenereignis im Juli 2021 der Hang ab. Er wurde entsprechend noch im Dezember gesichert. Es entstanden weitere Kosten von rund 184.000 Euro für das 65 Meter lange Straßenteilstück. Streckenweise wurden Bohrpfähle unter der Straße eingebaut und mit Spritzbeton befestigt.
Länderübergreifendes Projekt
Laut Klinge wurden im vergangenen Jahre zwei weitere Alpwege umfassend saniert. „Im Hintersteiner Tal ein Alpweg auf einer Länge von 2325 Meter“, sagte Klinge. Dort wurden aufwändige Geländer zur Sicherung vor Abstürzen angebracht. Die Entwässerungsrinne wurde dort nicht wie üblich als Zweizeiler ausgeführt, sondern in die Tragdeckschicht integriert. Die Gesamtkosten beliefen sich auf 1,3 Millionen Euro. Im Bereich des Marktes Oberstdorf wurde der Alpweg „Untere Mädele“ auf einer Länge von 1150 Meter mit einer Kiestragschicht erneuert. Die Kosten lagen bei 145.000 Euro. Noch heuer stehen Hangsicherungen im Bereich Alpweg Burgberg (Gemeinde Burgberg) mit einem Kostenaufwand von 1,2 Millionen Euro sowie der Beginn des deutsch-österreichischen Gemeinschaftsprojekts der Alpen Doserloch, Samstenberg und Klösterle (Gemeinde Balderschwang) mit Kosten in Höhe von 1,2 Millionen Euro an.
Alpwegebau für vitale Alpen
Klinge betonte, dass das Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben seit 2005 insgesamt 39 Alpwegebauprojekte mit einer Gesamtfördersumme von 15,43 Millionen Euro, was einer jährlichen Förderung von 860.000 Euro entspricht, bezuschusste. „Existenzfähige Bergbauernbetriebe sind das Fundament des ländlichen Lebens und der Kultur im Alpenraum“, sagte Klinge. Die Alpwirtschaft schaffe durch die Grünlandnutzung einmalige Lebensräume für einen speziellen Artenreichtum an Tieren und Pflanzen und habe damit einen ökologischen Wert. „Die Bewirtschaftung der Alpflächen rechnet sich für Landwirte nur, wenn Hänge und Wälder gut zugänglich sind“, so Klinge. Eine bedarfsgerechte Erschließung der Alpen ist daher unerlässlich, damit es auch in Zukunft vitale Alpen und Bergler-Familien gebe. Zudem lägen die meisten anerkannten Alpen in ökologisch wertvollem Gebiet. Dr. Michael Hönisch bezeichnete die Alpwege als wichtige Adern der Alpwirtschaft, die auch eine wichtige touristische Funktion haben.