(23. Juni 2021) Pfaffenhausen - Die Integrierte Ländliche Entwicklung „Zukunft Aktiv Meistern“ im Bereich der Verwaltungsgemeinschaft Pfaffenhausen stellte eine wichtige Weiche. Ab 1. Oktober wird Ulrike Daufratshofer für zunächst vier Jahre in dem übergemeindlichen und pfarreiübergreifenden Zusammenschluss ihre Tätigkeit aufnehmen. Die ursprünglich aus Frechenrieden stammende Sozialarbeiterin und Religionspädagogin soll die „soziale“ Gemeindeentwicklung voranbringen. „Hier kann sich ein Vorzeigeprojekt mit Modellcharakter entwickeln“, so Christian Kreye, Leiter des Amtes für Ländliche Entwicklung Schwaben.
Der Ursprung war die Leitbildstudie des Landkreises Unterallgäu im Jahr 1998. Es gründete sich der „Verein soziale Gemeinden im Unterallgäu“. Ziel war, die kommunalen und kirchlichen Veränderungen im ländlichen Raum mit ihren Wechselwirkungen gezielt wahrzunehmen, zu beschreiben und festzuhalten, wie darauf zu reagieren ist. Der Sachausschuss Land im Diözesanrat Augsburg hat sich diesem Thema ebenfalls angenommen. Es gab Veranstaltungen in unterschiedlichen Kommunen und Pfarreien und die Studie „Netzwerk Kommune–Kirche–Gesellschaft“. Der Landkreis Unterallgäu, die Diözese Augsburg und die Bayerische Verwaltung für Ländliche Entwicklung unterstützten diese. Der „Erhalt und die Weiterentwicklung von lebendigen sozialen Dorfgemeinschaften und sozialen Gemeinden im ländlichen Raum“ stand dabei im Mittelpunkt. Wichtige Erkenntnis dieser Studie war, dass dazu ein Zusammenwirken aller Kräfte, also von Kirche, Kommunen und anderen Gruppierungen unausweichlich ist.
In Salgen wurde auf Grundlage dieser Studie ein Sozialgespräch umgesetzt. Es wurde erkannt, dass sich ein Handlungsbedarf nicht nur in Salgen, sondern im Bereich aller Mitgliedsgemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Pfaffenhausen und auf dem Gebiet der gesamten Pfarreiengemeinschaft ergibt. Es gründete sich die Arbeitsgemeinschaft Integrierte Ländliche Entwicklung „Zukunft Aktiv Meistern“. Unter dem übergemeindlichen und pfarreiübergreifendem Begriff wollen jetzt der Markt Pfaffenhausen, die Gemeinden Salgen, Breitenbrunn und Oberrieden sowie die katholischen Pfarrkirchenstiftungen aus Pfaffenhausen, Bedernau, Breitenbrunn, Hausen, Loppenhausen, Oberrieden, Salgen, Schöneberg und Unterrieden den ländlichen Raum in sozialer Hinsicht nachhaltig stärken. Es soll innerhalb der Partner ein soziales und pastorales Netzwerk entstehen.
Es gilt, die verschiedenen Bedürfnisse und Interessen der Menschen in dieser Region zu ermitteln. „Es werden Maßnahmen und Angebote entwickelt, die helfen, eine „Soziale Gemeindeentwicklung“ zu fördern“, so Kreye. Das Konzept wie auch die Zusammenarbeit der beteiligten Gemeinden und Pfarreien waren letztendlich die Grundlage für die Förderung über eine Integrierte Ländliche Entwicklung. Kreye: „Das Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben geht damit auch einen neuen Weg im Rahmen der Integrierten Ländlichen Entwicklung. „Wir probieren es mal aus“, so Kreye. Der Freistaat Bayern übernimmt über das Krumbacher Amt 75 Prozent der kommunalen Personalkosten.
Für Pfarrer Josef Beyrer ist die Zusammenarbeit eine Investition für die Menschen. Gerade sozial Schwächeren soll Daufratshofer begegnen. Pastoralreferent Thomas Stark freute sich, dass durch dieses Projekt Erkenntnisse der Leitbildstudie umgesetzt werden. Mit Interesse werden die Bürgermeister Franz Renftle (Pfaffenhausen), Jürgen Tempel (Breitenbrunn), Roland Hämmerle (Salgen) und Robert Wilhelm (Oberrieden) beobachten, welche positiven Akzente sich durch die Arbeit von Ulrike Daufratshofer für die Bürgerinnen und Bürger und das Dorfleben insgesamt erzielen lassen.