Presseinformationen Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben
Wiederbelebung einer verlandeten Weiherkette

(27. Mai 2021) Breitenbrunn/Bedernau - Die Weiherkette in Bedernau:
Ursprünglich im 18. Jahrhundert aus zwei Weihern entstanden, dann Mitte des 20.Jahrhunderts um zwei Weiher erweitert. Bis zum Jahrtausendwechsel war sie noch im Privatbesitz, eine geordnete fischereiwirtschaftliche Nutzung allerdings längst nicht mehr gegeben. Im Laufe der der Zeit verlandeten die Weiher teils vollständig, teils randlich. Übermannshoher Schilf machte sich wegen fehlender Pflegemaßnahmen über der Weiheranlage breit. In Perioden geringen Niederschlags – vor allem im Sommer – entwickelte sich aufgrund des freigelegten Faulschlammes am Grund der Weiher eine starke Geruchsbelästigung. Es musste etwas geschehen.

Behutsamer ökologischer Umbau
In der Dorferneuerung Breitenbrunn fand sich für das zu erhaltende Kulturgut eine Lösung. „Dabei kam der Erholungsnutzung unter Berücksichtigung von naturschutzfachlichen Gesichtspunkten eine wichtige RoIle zu“, so Bauoberrat Christoph Graf vom Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben. „Für alle Beteiligten standen die Naherholung sowie die Natur und Landschaft im Vordergrund“, betont der Projektleiter. Die Potentiale für den Bereich mit seinen vier Weihern sowie dessen Umgebung einschließlich des westlich angrenzenden Krumbächle waren vorhanden. Es bot sich an, drei Weiher ökologisch aufzuwerten. Das vierte Gewässer war derart verlandet, so dass es seinen Zustand behielt.
Lebensraum für Insekten und Vögel
Im Zuge der Rekultivierung wurden zunächst rund 1.000 Kubikmeter Schlamm aus den Weihern entfernt. Neue Mönche (Über- und Ablaufbauwerke) zwischen den Weihern verbessern die Wasserführung. Das über Jahrzehnte vernachlässigte Weihersystem entwickelte sich nach dem behutsamen ökologischen Umbau immer mehr zu einem beliebten kleinen Naherholungsgebiet. Einheimische strukturbildende Ufergehölze, unter anderem Grau-Erle, Stiel-Eiche, Traubenkirsche oder Hartriegel, Wasserschneeball und Weiden kompensieren die Rodung einiger Bäume und Sträucher. Sie schaffen Lebensräum für Insekten und Vögel. Steg und Sitzsteine laden in den Randbereichen zum Verweilen und Entspannen ein. „Bürger aus dem Ort und vor allem Radfahrer legen hier gerne eine Rast ein“, stellte Graf fest.
Forschen, Entdecken und Spielen
Ein Wassererlebnispfad entlang der Weiherkette bis hin zur naheliegenden Naturtherme informiert über den Wasserkreislauf, Pflanzen und Tiere am Gewässer. Er lädt zum Forschen, Entdecken und Spielen ein. Ursprünglich nur ein sogenannter rechtlich nicht gesicherter Trampelpfad ist es mittlerweile ein wichtiger Fußweg im Ort. Er führt vom historischen Dorfzentrum über das neue Wohngebiet am Schlossweiher bis hin zur Naturtherme südlich der Weiherkette. Von der Maßnahme profitierte zudem das parallel zu den Weihern fließende „Krumbächle“. „Der Lauf des idyllischen Bachs wurde ökologisch umgestaltet, um vorrangig die Gewässerdynamik zu verbessern“, erläutert Graf. Dies geschah durch Einbringen naturnaher Uferbefestigungen und Störelemente wie Wurzelstöcke, Totholz und Trittsteine. Diese dienen auch als Sitzplatz für Vögel und Insekten und erhöhen zusätzlich die Strömungsvielfalt des Gewässers. Es entstand ein wertvoller Beitrag zur Erhaltung und Förderung der lokalen Tier- und Pflanzenvielfalt . Im Zuge des Projekts gründete sich ein Fischereiverein in Beverau. Dieser pflegt eigenverantwortlich die renaturierte Weiherkette. Ohnehin ist ein gewisser Fischbesatz im Rahmen des umgestalteten Weiherprojekts gewünscht. Die Tiere reduzieren den Grünaufwuchs auf der Wasserfläche und wirken somit einer Verlandung entgegen.
Zwei Kinder schauen auf einem Weihersteg durch ein Fernrohr.

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Blick zum Weiher.

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Zwei Kinder machen Rast auf einer Sitzgelegenheit am Steg beim Weiher.

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Geschotteter Spazierweg entlang der Weiherkette.

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