Presseinformationen Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben
Artenreiches Biotop statt wild verbuschter Fläche

(19. Oktober 2022) Stötten am Auerberg – Bei Stötten am Auerberg (Landkreis Ostallgäu) wird ein brachliegendes und verbuschtes Areal wieder in eine artenreiche Streuwiese verwandelt. Ein zuvor verrohrter Zulauf wurde als Bach gestaltet und speist nun einen neu ausgebaggerten und angestauten Tümpel, der wie die gesamte Fläche künftig Lebensraum für Tiere und Pflanzen bieten soll.

Die Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt fasste diese Landschaftspflegemaßnahme schon vor geraumer Zeit ins Auge und da sich die betroffene Erbengemeinschaft sehr aufgeschlossen zeigte, konnte das Vorhaben nun im Rahmen der Stöttener Flurneuordnung umgesetzt werden. Dieses vom Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben initiierte, begleitete und geförderte Verfahren zielt darauf ab, in einem Bereich von insgesamt 940 Hektar landwirtschaftliche Grundstücke zu erschließen und zusammenzulegen, um die Bewirtschaftung einfacher und effizienter zu machen. Ein weiteres Ziel ist die Sicherung der Kulturlandschaft und landespflegerisch besonders sensibler Bereiche.

Modellierter Bach statt Rohr

Als Ausgleich für den Wegebau werden auch Biotope angelegt, so wie das auf dem Areal südlich von Remnatsried. Etwa bis zum Jahr 2000 wurde es als Streuwiese genutzt, dann lag es brach und verbuschte. Anfang Oktober wurde der mehr und mehr verlandete und zugewachsene Teich nun aufs Neue ausgebaggert und angestaut, so dass er jetzt etwa doppelt so groß ist wie zuvor. In den Tümpel integriert wurden ein regulierbares Ablaufbauwerk und eine mit Steinen gestaltete Überlaufrinne zur Sicherung des Damms. Als Wasserstandshöhe sind künftig 1,20 Meter anvisiert. Der vorhandene, aus Quellen gespeiste und verrohrte Zulauf wurde auf einer Länge von rund 40 Metern aufgebrochen: Statt durch ein Rohr fließt das Wasser auf diesem Teilstück nun durch einen modellierten Bach in den Teich.

Lebensraum für Tiere und Pflanzen

Nach der erfolgreichen Entbuschung soll etwa die Hälfte des 4400 Quadratmeter großen Areals als Fläche für Gehölz und mit Gräsern oder Moos bewachsene Bodenerhebungen, sogenannte Bulten, dienen; die andere Hälfte soll langfristig als Streuwiese genutzt werden. Als solche wird sie nicht gedüngt und nur einmal im Jahr schonend gemäht werden – Voraussetzungen, dass sich hier eine außergewöhnliche Artenvielfalt entwickeln kann. Profitieren sollen von der Landschaftspflegemaßnahme laut stellvertretendem Projektleiter Tim Mayer vom Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben unter anderem die stark vom Aussterben bedrohten Braunkehlchen sowie Libellen, Amphibien und gewässerabhängige Pflanzenarten.

Ein neu ausgebaggerter und angestauter Teich.

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Ein neu modellierter Bach. Früher floss das Wasser hier in einem Rohr.

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Der Teich mit einer neuen Abflussvorrichtung.

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