Presseinformationen Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben
Staatsmedaille für ehrenamtliche Verdienste

Ehrengäste und Betroffene stellen sich zum Gruppenfoto vor das Nördlinger Rathaus.

(5. August 2020) Nördlingen - Walter Elz aus Pfäfflingen und Dieter Hubel aus Löpsingen sind jetzt Träger der Staatsmedaille für ehrenamtliche Verdienste in der Ländlichen Entwicklung. „Die Ländliche Entwicklung braucht Menschen wie Sie. Nur dann hat unsere Arbeit Erfolg“, betonte Christian Kreye vom Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben bei der Übergabe der Staatsmedaillen. Der feierliche Akt fand in der Bundesstube im Rathaus in Nördlingen statt.

Im Regierungsbezirk Schwaben verlieh Staatsministerin Michaela Kaniber nur an Elz und Hubel diese seltene Auszeichnung. Beide engagieren sich seit Jahren für ihre Heimat mit ihrer vielfältigen Natur- und Kulturlandschaft. In Pfäfflingen wie Löpsingen wurde im Jahr 2003 jeweils eine Flurneuordnung eingeleitet. Die baulichen Maßnahmen dort sind mittlerweile abgeschlossen. Beide sind seit Beginn der Flurneuordnungen „Örtlich Beauftragte“ und somit Hauptansprechpartner für alle Belange der Flurneuordnung. „Männer wie Sie, mit Herz, Verstand und Verständnis braucht die Ländliche Entwicklung“, so der Amtsleiter.

Nahrungskette für Wiesenweihe geschaffen
Eine der Herausforderungen in Pfäfflingen war, wichtige Anliegen der rund 260 Grundeigentümer, Landwirte, dem Rieser Naturschutzverein, der Schutzgemeinschaft Wemdinger Ried, der Stadt Nördlingen und der Gemeinde Wechingen zu berücksichtigen und umzusetzen. Es gelang, die Flächen zu größeren Wirtschaftseinheiten zusammenzulegen und die Feldlängen durch Rekultivierung von Wegen zu verlängern. Knapp 15 km alte Wege wurden entfernt und wieder der landwirtschaftlichen Nutzung zugeführt. Insgesamt konnten 1,4 km Asphaltwege, 600 Meter Pflasterwege, 350 Meter Kieswege und 2,8 km Grünwege angelegt werden. Die weit verstreut liegenden Flächen der Naturschutzvereine im Wiesenbrüter-Kerngebiet wurden zusammengeführt. Zudem wurden Uferschutzstreifen für den Gewässerschutz auf einer Länge von 3,2 km errichtet sowie zwei kleinere Biotope geschaffen. Ackerrandstreifen mit einer Länge von 4,2 km dienen heute als Nahrungskette für die Wiesenweihe. Für das gesamte Verfahren konnten 740.000 Euro an Fördergeldern bereitgestellt werden.

Pflege von Feucht- und Trockenflächen übernommen
In der Flurneuordnung Löpsingen mussten die Belange von 208 beteiligten Personen berücksichtigt werden. Am Ende konnten die aus der Flurneuordnung der 60er Jahre stammenden Flächen weiter zusammengelegt werden. 1,5 km bestehende Wege wurden mit Asphalt neu überzogen, knapp 5 km Wege wurden verbreitert. Somit ist die Bewirtschaftung mit modernen landwirtschaftlichen Fahrzeugen gewährleistet. Weitere 650 Meter mit Kies angelegte Wege und Grünwege in einer Länge von 6,6 km vervollständigen die infrastrukturellen Projekte.

Eine Vernetzung einzelner Biotope sichert ein Grünstreifen mit einer Länge von einem Kilometer entlang bestehender Wege. Nicht mehr benötigte Wege von fast 13 km wurden rekultiviert. Im Bereich des Steinbachs konnte eine Fläche von 7,4 Hektar für ökologische Zwecke bereitgestellt werden. Der Bach wurde umfassend mit Uferabgrabungen renaturiert. Dort sind jetzt Flachmulden und Schlammfänge zu sehen. Insgesamt wurde ein Retentionsraum in der Gesamtgröße von 10.000 qm geschaffen. Ein neues Marterl erinnert am Übergang zwischen Dorf und Flur an die Flurneuordnung. Hubel nahm sich von Beginn der Pflege der Feucht- und Trockenflächen entlang des Steinbachs an und führt diese noch heute aus. Fördergelder in der Gesamthöhe von 800.000 Euro wurden in Löpsingen bereitgestellt.

Motor der Ländlichen Entwicklung
Nördlingens Oberbürgermeister David Wittner freute sich, dass offensichtlich zwei seiner Bürger ihre Arbeit so gut erledigt haben, dass sie jetzt mit dieser Auszeichnung bedacht wurden. Der Rathauschef lobte die konstruktive und gute Zusammenarbeit in den Teilnehmergemeinschaften. Landtagsabgeordneter Wolfgang Fackler verglich das Engagement der Geehrten mit einem Motor. „Die vom Landtag bereitgestellten finanziellen Mittel sind der Treibstoff, das Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben ist der Navigator, doch die Ehrenamtlichen sind der Motor der Entwicklung“.
Ehrengäste und Betroffene stellen sich zum Gruppenfoto vor das Nördlinger Rathaus.

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Drei Personen, zwei Männer und eine Frau, stehen in der Bundesstube der Stadt Nördlingen.

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Eine Person übergibt die Staatsmedaille an den Geehrten.

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Eine kleinere Auswahl der Ehrengäste und die Betroffenen stellen sich zum Gruppenfoto.

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