Auszeichnung
Staatsmedaille an vier Persönlichkeiten aus Schwaben überreicht

Bild mit Personen aus Politik und Verwaltung. Die vier Staatsmedaillenempfänger halten eine Urkunde. Zoombild vorhanden

ALE Schwaben/Dieter Jehle

27.05.2025) Krumbach, Lkr. Günzburg - Mit Irmgard Nitsche aus Breitenbrunn, Johann Fröhlich aus Thierhaupten, Joachim Karl aus Tagmersheim und Johann Vogel aus Stoffenried erhielten jetzt vier engagierte Akteure aus Schwaben für ihre ehrenamtlichen Verdienste um die Ländliche Entwicklung in Bayern die Verdienstmedaille ausgehändigt. Die feierliche Übergabe erfolgte jetzt durch Amtsleiter Christian Kreye im Auftrag von Staatsministerin Michaela Kaniber im Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben in Krumbach.

„Sie haben etwas für andere getan, für ihre Gemeinde, für die Bürgerinnen und Bürger, für ihr Dorf, für die Landwirtschaft, für ihre Kulturlandschaft und vieles mehr“, sagte der Leiter der Krumbacher Behörde. Kreye bestätigte den Geehrten großen Sachverstand, hohes Verantwortungsbewusstsein, Mut und Durchhaltevermögen im Dienst der Gemeinschaft. Gerade in der Ländlichen Entwicklung haben gesellschaftliches Engagement und Ehrenamt eine ganz besondere Bedeutung und einen hohen Stellenwert. „Ein Verfahren der Ländlichen Entwicklung wäre nicht erfolgreich durchführbar ohne den unparteiischen Einsatz, die fachliche Kompetenz und die lokalen Kenntnisse der Vorstandsmitglieder und der Örtlich Beauftragten“, so Kreye. In seiner Eigenschaft als Bürgerbeauftragter hob Landtagsabgeordneter Wolfgang Fackler die Bedeutung des ländlichen Raums in Bayern hervor und sprach die vielfältigen Herausforderungen an, die nur gemeinsam mit den Menschen vor Ort gelöst werden können.

Irmgard Nitsche – die Netzwerkerin
Irmgard Nitsche aus Breitenbrunn (Landkreis Unterallgäu) gehörte 22 Jahre dem Vorstand der Teilnehmergemeinschaft Breitenbrunn an. „Sie galten als wichtiges Bindeglied im Ort zwischen Bürgerschaft und Gemeinde sowie Gemeinde und Vereinen, eine Frau mit Netzwerk in alle Richtungen“, sagte Kreye. Nitsche sei eine Persönlichkeit im Dorf, die akzeptiert ist und auf die gehört werde. Der Erfolg der Dorferneuerungen in Breitenbrunn, Loppenhausen und Bedernau sei auch dank ihrem persönlichen Einsatz vorbildlich. Beispielhaft nannte Kreye in Breitenbrunn die Neugestaltung der Ortsmitte, Loppenhausen erhielt ein Kammelbiotop mit Kneippanlage sowie eine Freizeitanlage und in Bedernau wurde die Weiherkette ökologisch umgestaltet und einige Ortsstraßen wie auch die Außenanlagen bei der Naturtherme neugestaltet. „Sie haben sich bei allen Projekten intensiv und voller Leidenschaft eingebracht“, würdige Kreye die Verdienste von Irmgard Nitsche.

Johann Vogel – der Macher
Johann Vogel gehörte zu den herausragenden Akteuren in der Dorferneuerung Stoffenried im Landkreis Günzburg. „Sie setzten für ihr Dorf Akzente“, sagte Kreye. Dort übernahm er die Funktion des Örtlich Beauftragten. Vogel habe dabei eine zentrale Rolle gespielt und über lange Jahre sein Wissen, seine Zeit und seine Kontakte in den Ort eingebracht. In Stoffenried wurde die Brühlstraße neugestaltet und ein bisher verrohrter Dorfbach naturnah freigelegt und erlebbar gemacht. Es entstand eine neue „Wasserachse. Fußwege und Parkflächen wurden angelegt. Darüber hinaus wurde ein Freizeitgelände geschaffen, das Vereinsheim wie auch die Leonhardskapelle saniert. Der Geehrte ist zudem im Kultur- und Heimatpflegeverein Stoffenried aktiv und in der Kirchenverwaltung tätig. Viele Jahre brachte er sich zudem aktiv in der Feuerwehr ein.

Joachim Karl – ein Herz für die Heimat
„Lösungen für die aktuelle gesellschaftliche Entwicklung und den daraus resultierenden Veränderungen im Ort und seiner Struktur sollen gefunden werden“. Mit dieser Vorgabe ging die Dorferneuerung Tagmersheim (Landkreis Donau-Ries) im Jahr 2006 an den Start. Mit an Bord: Joachim Karl, am Ende insgesamt 16 Jahre als Örtlich Beauftragter. „Die Dorferneuerung entwickelte sich in den Folgejahren auch dank ihrem Engagement zu einer Erfolgsgeschichte“, sagte Kreye. Einer der vielen Höhepunkte fand im Oktober 2013 statt. Die Gemeinde Tagmersheim und die Katholische Pfarrei „St. Jakobus“ erhielten für die vorbildliche Sanierung des denkmalgeschützten Pfarrhofes den Staatspreis verliehen. „Der Gemeinde Tagmersheim ist es mit der Teilnehmergemeinschaft gelungen, das gesamte Ortszentrum in gestalterischer und funktionaler Hinsicht umfassend aufzuwerten“, erinnerte Kreye. Rückblickend könne Karl stolz auf das Erreichte sein und ein Stück Genugtuung empfinden. Er habe sich langjährig für seine Gemeinde und die Arbeit der Ländlichen Entwicklung eingesetzt. Der Geehrte engagiert sich zudem im örtlichen Vereinsleben. „Ihr Engagement zeigt, wie Ihnen Ihre Heimat am Herzen liegt“, so der Amtsleiter.

Johann Fröhlich – der Wellenbrecher
Kreye sah in Johann Fröhlich aus Thierhaupten (Landkreis Augsburg) den „Wellenbrecher“ der Flurneuordnung. „Wie kein anderer vermittelten sie im Vorfeld und immer wieder während des Verfahrens zwischen den Landwirten und dies erfolgreich“, so Kreye. Hervorzuheben sei dessen lösungsorientierte Arbeitsweise, die überzeugenden Argumente und sein Herz für die Landwirtschaft, die Kulturlandschaft und den Hochwasserschutz. „Eine erfolgreiche Flurneuordnung braucht einen Motor vor Ort, der sieht, dass dieses Projekt nicht auf kurzfristige Erfolge sondern auf langfristige Lösungen angelegt ist und dies auch vermitteln kann, ihr Wort hat Gewicht“, sagte Kreye. Auch dank des Engagements von Fröhlich wurde die Flurneuordnung Thierhaupten im Jahr 2020 mit dem Staatspreis bedacht. Fröhlich ist zudem Mitglied des Marktgemeinderates Thierhaupten und BBV-Ortsobmann.

Dem Festakt wohnten unter anderem die zuständigen Rathauschefs und Landtagsabgeordneten, Vertreter der betroffenen Landkreise wie auch des Bauernverbandes bei.

Blick auf die Teilnehmer, im Hintergrund das Trio der Berufsfachschule für Musik.

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Ein Portrait von Johann Fröhlich.

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Ein Portrait von Joachim Karl.

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Ein Portrait von Irmgard Nitsche.

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Ein Portrait von Johann Vogel.

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Blick auf die Urkunden der Staatsmedaillenempfänger

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Ein Mann im blauen Anzug steht an einem Rednerpult.

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Ein Mann im dunklen Jacket  spricht zu den Gästen.

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