Veranstaltungen des Amtes für Ländliche Entwicklung Schwaben
Lebendige Ortskerne fördern Lebensqualität im ländlichen Raum

Das Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben hatte ins Kloster Irsee eingeladen. Warum? Nach der Restaurierung der Klosteranlage hatte sich der Markt Irsee über die Dorferneuerung vorbildlich entwickelt und sich kontinuierlich mit der innerörtlichen Entwicklung auseinandergesetzt. Aktuell beschäftigt sich Irsee erneut mit der Stärkung des Dorfkernes und ließ ein umfassendes Innenentwicklungskonzept erstellen. „Siedlungsentwicklung im Innenort ist oft um ein Vielfaches schwerer als im Außenbereich neue Wohn- oder Gewerbegebiete zu erschließen“, sagte Kreye. Deshalb habe das Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben einige Experten eingeladen, um Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen und Kontakte herzustellen.

Die Bedeutung von finanziellen Anreizen und adäquaten Planungen hob Irsees Bürgermeister Andreas Lieb hervor. „Wir brauchen Sie vor Ort“ appellierte Landrätin Maria-Rita Zinnecker an die teilnehmen Fachbehörden. Allein könnten die Gemeinden die vielen Aufgaben nicht stemmen. Für Landtagsabgeordnete Angelika Schorer stärken Dorferneuerungsprojekte das „Wir-Gefühl“. Macher und Mitmacher seien gefragt. “Jeder Fördereuro in der Dorferneuerung ist sinnvoll eingesetzt“, betonte Landtagsabgeordneter Bernhard Pohl. Dr. Florian Freund von der Regierung von Schwaben bedauerte die Zunahme der Siedlungs- und Verkehrsflächen. Er verdeutlichte, dass Flächensparen aus ökonomischen, ökologischen und sozialen Gesichtspunkten wichtig ist. „Daraus ergeben sich Vorteile für Kommunen, Bürger und Umwelt“, sagte Freund.

Gudrun Hummel und Jakob Lax vom Landratsamt Ostallgäu stellten fest, dass Wohnen im Dorf Gestaltungstendenzen annehmen, die unbefriedigend seien. An mehreren Beispielen zeigten sie Lösungsansätze mit entsprechenden Steuerungswerkzeugen auf. Das Praxishandbuch „Dorfkerne-Dorfränder“ erachten sie als wichtigen Ratgeber für die Kommunalpolitiker. Architekt Martin Hofmann war maßgeblich an der ersten Dorferneuerung in Irsee beteiligt. Eindrucksvoll belegte er, wie mit Hilfe der Dorferneuerung Mängel in der Infrastruktur in der Ostallgäuer Gemeinde beseitigt und welche konkreten Projekte seinerzeit angegangen wurden. Für das aktuelle Innenentwicklungskonzept in Irsee ist Architektin Stefanie Seeholzer zuständig. Sie animierte zu neuen Wohnkonzepten im Hinblick auf die Nutzung leerstehender Hofstellen. Manfred Pfeiffer und Manuela Huber vom Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben verwiesen auf die Möglichkeiten der Krumbacher Behörde. Die Förderung von Innenentwicklungskonzepten, Vitalitätschecks und Machbarkeitsstudien sprachen sie an und unterstrichen dies mit Praxisbeispielen.