Gewinnen Sie aus erfolgreichen Projektbeispielen neue Ideen, um daraus innovative eigene Projekte zur Stärkung des ländlichen Raumes in Schwaben zu entwickeln. Unser Amt bietet Ihnen dazu beispielgebende Projekte, die ausgezeichnet wurden oder Ihnen unsere Möglichkeiten zur nachhaltigen Entwicklung der schwäbischen Regionen, Dörfer und Landschaften aufzeigen. Alle vorgestellten Projekte haben gemeinsam, dass Sie die von Bürgerinnen und Bürgern sowie den Kommunen erarbeiteten Ziele wiedergeben. Eine erfolgreiche Umsetzung war vielfach erst mit den Möglichkeiten des Bodenmanagements möglich.
Kollektiv stark sein und mehr erreichen. Mit diesem Anspruch starteten sieben Kommunen in der Region Iller-Roth-Biber in eine gemeinsame Zukunft. Mit Bürgerideen und einem „Kümmerer“ zur Hand stellt sich die Region den Themen Klimaschutz, Innenentwicklung und regionaler Wertschöpfung. Drei Dorferneuerungen stärken die Ortskerne und das soziale Miteinander. Eine Klimawoche sensibilisierte die Bevölkerung für den Klimaschutz. Eine Bürgerenergiegenossenschaft nahm ihre Arbeit auf. Das Regionalbudget ist ein Erfolgsmodell für die Region.
Bachmuschel, Kiebitz und Goldhahnenfußarten kehren wieder ins „Wasenmoos“ zurück. Der weitere Artenschwund ist durch gezielte Pflegemaßnahmen gestoppt worden. Gemeinsam fanden der Markt Erkheim, die Untere Naturschutzbehörde, der Bund Naturschutz, der Bayerische Bauernverband und betroffene Grundstückseigentümer kluge Lösungen. Flurstücke wurden erworben und neu geordnet, Flachtümpel angelegt, Randbereiche am Haselbach aufgeweitet, kräuterreiche Wiesen in den Randzonen angesät sowie Fichtenbestände entbuscht und in moortypische seggen- und binsenreiche Nasswiesen umgewandelt.
An prominenter Lage im Dorf entstehen durch Umbau im ehemaligen Mesner- und Lehrerhaus attraktive Räume für die Dorfgemeinschaft. In Gutenberg gelingt damit einerseits die Wiedernutzung eines identitätsstiftenden Leerstands. Andererseits werden durch das hochwertige Raumangebot im Innen- wie auch Außenraum auch neue Nutzungen in den Kern des Dorfes geholt.
Der stattliche Bau aus dem 18. Jh. hat mit seiner neuen Nutzung nicht nur einen Leerstand in der Ortsmitte beseitigt, sondern schließt mit der alternativen Wohnform auch eine wichtige Versorgungslücke in der kleinen Gemeinde. Mit dem wohnortnahen Angebot für Menschen mit eingeschränkter Alltagskompetenz entstand in den Räumlichkeiten der ehemaligen Gaststätte wieder eine zentrale soziale Einrichtung, die im Ensemble mit Kirche und Rathaus zum attraktiven Ortsmittelpunkt wird.
Einst Weiher für die Karpfenzucht, dann systematische Trockenlegung und jetzt Paradies für Brut- und Rastvögel und seltene Pflanzen. Die Wiedervernässung im Dattenhauser Ried hat sich gelohnt. Die Flurneuordnung ebnete den Weg für das größte Moor- und Feuchtgebiet im Naturraum Schwäbische Alb. Der Zweckverband „Renaturierung Dattenhauser Ried“ führt die Wiedervernässung, Pflege und Weiterentwicklung des Moores fort. Dies erhält die Artenvielfalt und den wiedergewonnenen naturnahen Zustand.
Auf einer Fläche von 50 Hektar entstand ein Biotopverbund mit verschiedenen Lebensraumtypen. Die Landwirte pflegen diese Kulturlandschaft. Die Flurneuordnung in Thierhaupten gab ökologisch hochwertigen Landschaftsbestandteilen eine Chance. Positiver Nebeneffekt: Die Arbeitsbedingungen für die Landwirtschaft wurden durch zusammengelegte Flächen und Wegebaumaßnahmen optimiert, Ökokontoflächen ausgewiesen, Grundstücke für den Hochwasserschutz bereitgestellt und Landnutzungskonflikte entflechtet.
Der sanierte Pfarrhof wir als Dorfgemeinschaftshaus genutzt und schafft zusammen mit der Kirche und dem Gasthaus ein hochwertiges Ensemble. Die Räume werden vom Gemeinderat, der Pfarrgemeinde, den Vereinen für vielfältige Aktivitäten und Begegnungen aller Generationen genutzt. Das Schmuckstück belebt den Ort und ist ein hervorragendes Beispiel für Innenentwicklung.
Das „weiße Haus in Mönstetten“ ist zum wichtigen Treffpunkt für die Dorfgemeinschaft geworden und zeigt beispielgebend, welch qualitätsvollen Beitrag auch zeitgenössische Architektur zur Baukultur leisten kann. Die traditionelle Hausform des Einfirsthofes mit langgestrecktem Baukörper und Satteldach wurde aufgenommen und in eine zeitgemäße Gebäudeform übersetzt.
„Freiraum zum Leben“ – mit diesem Motto führt der „Holzwinkel“ seine sechs Kommunen in die Zukunft. Ein Verein schafft die Basis für die erfolgreiche langjährige Zusammenarbeit. Der „Holzwinkel“ ist stolz auf attraktive gemeindeübergreifende Projekte wie die interkommunale Musikschule oder die Immobilien- und Freiflächenbörse. Zahlreiche Gemeinschaftseinrichtungen schaffen Raum für aktives Leben in den Dörfern. Die sechs Gemeinden erarbeiten laufend weitere gemeinsame Projekte, denn Stillstand bedeutet für sie Rückschritt.
Die Metzgerei in Eisenberg im Allgäu bietet eine vielfältige Auswahl an Fleisch- und Wurstsorten. Dabei legt der junge Metzger höchsten Wert auf Qualität und Regionalität. Der gelernte Koch, Metzgermeister und Fleischsommelier Dominik Riedhofer garantiert den respektvollen Umgang mit Tier und Fleisch. Als Kleinstunternehmer der Grundversorgung wurde er im Rahmen der Dorferneuerung unterstützt.
Was für den Einzelnen nicht zu stemmen ist, schafft die Dorfgemeinschaft: Bürger finanzieren ihren eigenen Dorfladen, einen Ort zum Einkaufen und Ratschen. Sie werden von der Gemeinde und der Dorferneuerung unterstützt. Kleinstunternehmen der Grundversorgung auf dem Land können eine Förderung erhalten. Mehr
Flurneuordnung und Hochwasserschutz: Im Tal von Schmutter und Neufnach in den Stauden im Landkreis Augsburg hat diese Kombination gegriffen. Die Hochwasserrückhaltungen in der Fläche wie auch der Hochwasserstaudamm bei Langenneufnach haben ihre erste Bewährungsprobe nach starken Regenfällen bestanden. Flurneuordnungen in den Dörfern entlang der Flusstäler leisteten durch die Möglichkeiten des Bodenmanagements einen effizienten und schnellen Beitrag.
Niederraunau hat seine Siedlungspolitik auf eine flächensparende Innenentwicklung ausgerichtet. Ein Bebauungsplan mit Grünordnungsplan für das Untersuchungsgebiet „Untere Gasse“ im Altort bietet Entwicklungsmöglichkeiten und Rechtssicherheit für die Grundstückseigentümer. In dem insgesamt sieben Hektar großen Areal entstanden zwölf neue Baufelder und bislang sechs neue Gebäude. So konnte der bereits rechtskräftige Bebauungsplan südlich des Ortes reduziert werden.